Gesundheit ist das höchste Gut – besonders auf einer Reise!
Impfungen
Im Vorfeld unserer Reise haben wir uns umfassend informiert. Einerseits im Rahmen einer ausführlichen Beratung durch den Arzt unseres Vertrauens, andererseits aber auch im Internet und telefonisch bei einem Impfzentrum. Die meisten Impf- oder Tropenzentren sind keine unabhängigen Institute, sondern private Einrichtungen, die mit Impfungen ihr gutes Geld verdienen. Das sollte man bei der Wahl der Impfungen bedenken.
Uns wurden im Grunde alle Impfungen entsprechend der von uns angegebenen Länderliste empfohlen. Dabei kommt es aber nicht nur darauf an, in welches Land man vorhat zu reisen, sondern auch darauf, auf welche Art man reist. Hält man sich tagelang abseits der Zivilisation mitten im Dschungel auf, ist man in einer sauberen Unterkunft untergebracht, achtet man besonders auf Hygiene? Außerdem existieren nicht gegen alle Krankheiten Impfungen.
Gegen Malaria beispielsweise gibt es nur prophylaktische Tabletten, deren Nebenwirkungen man bedenken sollte, gegen Dengue-Fieber kann man im Grunde nicht medikamentös vorsorgen. Wir haben uns daher, vor allem diese beiden Krankheiten, aber auch beispielsweise Zika, Japan-B-Enzephalitis, Schlafkrankheit und Leishmaniose betreffend, für die Expositionsprophylaxe entschieden, da wir vor allem die Kinder nicht der täglichen Einnahme teurer und körperlich belastender Medikamente aussetzen wollten.
Das bedeutet in concreto: Einerseits durch achtsame Wahl des Quartiers (Fenster bzw. Betten mit Moskitonetzen), Tragen langer Kleidung in der Dämmerungszeit, andererseit durch Insektenschutz und tropentaugliche Repellents wie z.B. NOBITE®.
Für manche Länder – vor allem in Südamerika und Afrika – wird bei der Einreise die Vorlage einer Bestätigung über die Impfung gegen Gelbfieber verlangt. Hier muss man sich vorab informieren, ob dies im angestrebten Reisezeitraum aktuell ist.
Sinnvoll sind sicherlich Impfungen gegen Hepatitis A und B, sowie Tetanus, Polio, Diphterie und Pertussis. Sie werden ohnedies auch für Österreich empfohlen.
Reiseapotheke
Was kommt bei uns mit?
Zur Schmerzlinderung ein pracetamolhältiges Medikament wie z.B. Mexalen, kein Aspirin, da im Falle einer Infektion mit Dengue-Fieber die im Aspirin enthaltene Acetylsalicylsäure aufgrund ihrer gerinnungshemmenden Wirkung verheerende Folgen für den Patienten hat, denn bei Denguefieber können inneren Blutungen auftreten. Für die Kinder nehmen wir nicht das bei uns so häufig verschriebene Nureflex mit, da der darin enthaltene Stoff Ibuprofen laut Angabe im Beipackzettel die Blutungszeit ebenso verlängern kann.
Gegen Durchfall gibt es eine Reihe guter Medikamente. Am besten, man lässt sich in einer Apotheke beraten. Wir haben, da auch für Kinder gut verträglich und so gut wie nebenwirkungsfrei, immer Omni Biotic im Gepäck.
Grundätzlich sollte man sich auf die Apotheken und Medikamente im Reiseland verlassen, denn, was bei uns empfehlenswert ist, kann anderswo auf dieser Welt negative bis hin zu lebensbedrohlicher Wirkung haben. Daher würden wir bei einer schwereren Erkrankungen auf jeden Fall den Weg zum Arzt vor Ort einschlagen!
Retrospektive /// Rückschau im Juli 2019
Welche Medikamente waren nun wirklich sinnvoll? Was wäre noch toll gewesen, dabei zu haben?
Nach zehn Monaten in Südostasien, Australien und Neuseeland – tropische und subtropische Gebiete – teilen wir gerne unsere Erfahrungen zu den häufigsten Wehwehchen auf unserem Tripp:
- Gehörgangsinfekt:
Das war die mit Abstand häufigste Infektion. Sie rührt vor allem von den keimverschmutzten Pools der Hotelanlagen. In den Apotheken Südostasiens erhielten wir meist rezeptfrei Antibiotika, die allesamt gut gewirkt haben. In Australien mussten wir deswegen einmal zu einer Ärztin, die dann das Antibiotikum verschrieb, ähnlich wie in Österreich. Unsere Auslandskrankenversicherung übernahm die Honorar- und Apothekenrechnung anstandslos. - Läuse:
Ja! Läuse!!! Daran hatten wir gar nicht gedacht, aber die kleinen Tierchen sind eine wahre Plage in Südostasien. Viele Menschen entlausen sich gegenseitig ganz ungeniert im öffentlichen Raum, z.B. im Warteraum einer Bank, in der Hotelrezeption oder am Obststand neben dem Straßenrand. In Thailand hatten wir zu Leih-Mopeds auch Helme mitgemietet … und damit leider die kleinen Plagegeister auf unsere Köpfe geholt. Ganze drei (!) Monate sollten wir sie nicht loswerden. Natürlich haben wir uns immer wieder gegenseitig behandelt. Aber kaum hatte der eine sie los, ging es beim nächsten wieder weiter und so nisteten sie mal auf dem einen, mal auf dem anderen Kopf. Die Laus-Shampoos aus Kambodscha, Vietnam und Laos kann man allesamt vergessen! Irgendwie sind wir sie aber dann doch losgeworden. Jedem Asien-Reisenden (vermutlich auch in Südamerika und Afrika nicht schlecht), raten wir, heimisches Laus-Shampoo mitzunehmen UND Leih-Helme unbedingt mit Insektiziden einsprühen bevor man sie trägt! - Tollwut:
Damian wurde auf Cat Ba/Vietnam von einer Affenbande angefallen, gekratzt und gebissen. Die Wunden waren nicht tief, dennoch riet uns eine Ärztin zur Tollwut-Vaccination. Denn sollte der Affe tatsächlich Tollwut übertragen haben, verlaufe die Krankheit tödlich. Selbstverständlich ließen wir Damian impfen. Die Kosten beliefen sich auf etwa 30 Euro, er vertrug sie gut und wurde nicht krank. - Pilzerkrankungen & bakterielle Infektionen:
Bedingt durch das feuchte Klima entwickeln sich Pilze und Bakterien sehr gut. Aber auch da wusste der Apotheker Rat. Einmal bekam Midori eine Infektion, die von Moskito-Bissen ausgelöst worden war, einmal Damian eine Pilzerkrankung auf der Kopfhaut. Bei beiden Infektionen schufen die Apotheker Abhilfe durch Salbe bzw. Shampoo. Glücklicherweise sind Medikamente in SO-Asien nicht teuer. - Angina:
Einmal hatte es mich selbst getroffen, nachdem ich nass Moped gefahren war (tropischer Regen dringt bis auf die Knochen vor). Antibiotika brachten meinen Hals rasch wieder in Ordnung. Bei Damian sollte es etwas langwieriger werden. Er hatte sich bei einem Dschungeltrekking einen kleinen Hitzschlag zugezogen. Sein Fieber versuchten wir mit der Klimaanlage im Hotelzimmer und heißen Getränken zu lindern. Leider verschlimmerte sich die Situation. Sein Hals machte komplett zu und er bekam sehr schlecht Luft – eine Kehlkopfentzündung. Wir brachten ihn ins Krankenhaus, wo er eine Nacht verbrachte und medikamentös behandelt wurde. Am nächsten Tag ging es ihm bereits besser. Kein Wunder bei der Menge an Pillen. Vorsicht war eigentlich nur im Krankenhaus geboten. Das Personal erkundigte sich mehrmals nach unserer Versicherung und verlangte unsere Kreditkarte, um die Bonität zu prüfen. Sie führten dann alle möglichen und unmöglichen Untersuchungen durch, um ein möglichst hohes Honorar stellen zu können. Aus einem Katalog sollte ich noch ein „Sonderklasse“-Krankenzimmer wählen; der Arzt wollte ihn noch Tage lang dort behalten. Tja, da ist schon Eigenverantwortung und Hausverstand gefragt. Man behandelt beinhart auf virale und bakterielle Infektion gleichzeitig und gibt Unmengen anderer Medikamente. Wir holten ihn nach einer Nacht aus dem Spital und pflegten ihn im Hotel gesund. Damian erholte sich erst, als wir alles absetzten, außer dem Antibiotikum.
Unsere Reiseroute legten wir übrigens so, dass wir nicht im Monsun reisten – so umgingen wir die Gefahr der Malaria oder des Denguefiebers. Abends verwendeten wir häufig Insektenschutzmittel, vor allem in Queensland/Australien war dies notwendig.
Linkauswahl:
Impfservice und reisemedizinische Beratung der Stadt Wien
Spezialambulanz für Impfungen der Medizinischen Universität Wien
Tropeninstitut
Die Tropenordination
Tropencenter Süd
NOBITE®