Hallo, liebe Leser und Leserinnen!
Ich bin Midori, 11 Jahre alt, und möchte euch in meinem ersten Bericht von unserer Fahrt über die vietnamesisch-laotische Grenze erzählen…
Alles begann in Vietnam…
…am 18.11.2018, als wir in der Grenzstadt Dien Bien Phu im Nordwesten Vietnams ankamen. Dort wollten wir mit unseren Motorbikes eigentlich über die Grenze nach Laos. Nach der langen Fahrt hatten wir natürlich Hunger und suchten schnell ein Restaurant auf. Dort erfuhren wir, dass es über diese Grenze nicht möglich war, mit einem Kennzeichen aus Ho Chi Minh City zu passieren. Am nächsten Morgen hatte sich das über Google bestätigen lassen. Nun mussten wir unsere Pläne ändern. Das Motorbike verkaufen und in Laos ein neues kaufen? Bus fahren? Mit den Motorbikes 600 Kilometer weiter nach Süden fahren und dort über die Grenze? Auf die Schnelle konnten wir das nicht entscheiden also verlängerten wir eine Nacht. Wir hatten ein Angebot über 90 US-Dollar je Bike bekommen – um einen solch niedrigen Preis wollten wir es nicht hergeben. Also enschieden wir uns, 600 Kilometer weiter südlich über die Grenze zu fahren (s. Bericht Von den Reisterrassen Sapas und den indigenen Völkern des Nordens).
Die Grenze – Na Meo
Nach drei Tagesetappen sind wir an der Grenze Na Meo angekommen. Mehrere Bergpässe haben wir überqueren müssen, um dort hinzukommen. Eine Grenzstadt gab es nicht, nur ein kleines Dorf. Die Exportgebühr für die Bikes betrug 10 US-Dollar pro Bike, das Visum kostete 40 US-Dollar pro Person und die Importgebühr für die Bikes nach Laos 3 US-Dollar pro Bike. Der laotische Grenzbeamte wollte außerdem pro Person 1 US-Dollar Tourismusabgabe. Da wir nur mehr 3 US-Dollar hatten (und 200 Kiloemter lang kein einziger ATM war), erließ er uns die Gebühr. Damit waren unsere Geldbörsen geleert und wir hatten nur mehr 3 US-Dollar und ein paar Vietnamesische Dong, als wir nach Laos einreisten. Wenigstens hatten wir noch, bevor wir die Grenze überquerten, getankt.
hinter uns das vietnamesische Grenzgebäude vor uns das laotische Grenzgebäude
Schluss mit Asphalt!!!
Nur mehr Erde und Schotter über 50 Kilometer lang bis in die erste Stadt mit Guesthouses, Vieng Xai. Aber Erde und Schotter waren noch die guten „Straßen“ (wenn man sie so nennen darf)!!! Wenn die Straßen nass waren und die Erde zu Schlamm wurde, war es wie auf Glatteis (SAPA)! Ich hatte Angst, wir könnten stürzen und bin deswegen oft abgestiegen, um ein Stück zu Fuß zu gehen.
Bambusbauer mit dem Moped unterwegs typische laotische Behausung
Auf der halben Strecke ging plötzlich die Kupplung von Andys und Damians Motorbike ein!!!! Wir konnten das Motorbike kaum den Berg hinaufschieben, weil die Kupplung so blockierte; noch dazu wurde es gerade finster. Oben angekommen, standen zwei Männer neben einer Bauhütte, die wir mit Händen und Füßen fragten, ob sie wüssten, wo ein Mechaniker wäre. Aber sie lachten nur und schüttelten die Köpfe.
4 (!) tote Schlangen auf der Straße viele Murenabgeänge Gegenverkehr!!! es wird gebirgig
Da standen wir:
Uns war kalt, das Bike kaputt und wir mussten noch 20 Kilometer weit fahren!!!!! Andy schaffte es, das Bike wieder zu starten und mit dem blockierten Gang den Berg hinabzurollen. Dabei gab er so viel bzw. so oft Gas wie möglich, um den Motor am Laufen zu halten. Mama erzählte mir, sie befürchte, dass wir in einem Kuhbauch schlafen müssten, wie in „Star Wars – Das Imperium schlägt zurück“ (aus 1980, als Han Solo Luke Skywalker in einen Bauch eines Tauntaun steckte, damit er nicht erfror). Zum Glück kam es nicht so weit. Nach dieser Humpelpartie schafften wir es in die nächst gelegende Stadt, Vieng Xai, wo wir ein Guesthouse fanden. Es war ein anstrengender aber spannender Tag, den ich nicht so schnell vergessen werde.
Eure Midori xD
PS: Die Einreise war nicht ganz einfach, aber in den nächsten Berichten werden wir euch schönere Erlebnisse aus Laos erzählen.